So nutzen Hacker die Covid-19-Pandemie aus
In den vergangenen Monaten haben Angriffe auf IT-Systeme deutlich zugenommen. Laut Interpol wird sich dieser Trend fortsetzen, solange die Coronakrise andauert. Die Behörde erwartet, dass Cyberkriminelle künftig verstärkt die Schwachstellen in Zusammenarbeit mit Telearbeit ausnutzen werden, um Phishingangriffe durchzuführen und Ransomware einzuschleusen. Sie dürften sich insbesondere das Interesse an Impfstoffen und Behandlungsmethoden gegen Corona zunutze machen.
Cyberkriminelle profitieren von den neuen Angriffsmöglichkeiten, die ihnen die Coronakrise eröffnet. In einem unlängst veröffentlichten Bericht zeigt Interpol auf, dass Angriffe auf IT-Systeme in den letzten Monaten deutlich zugenommen haben. In mindestens zwei Drittel der Länder Europas liesse sich dieses Phänomen beobachten. So habe etwa die Anzahl kriminell genutzter Domainnamen mit Bezug zum Coronavirus zugenommen und Phishingversuche seien häufiger geworden. Zudem sei es zu mehr Ransomware-Angriffe auf Spitäler und kritische Infrastrukturen gekommen.
Und dies ist wohl nur der Anfang. Hacker dürften zunehmend gezielt Schwachstellen in Zusammenhang mit Homeoffice-Arbeitsplätzen ausnutzen, während die Covid-19-Krise anhält, prognostiziert Interpol. Es sei zu befürchten, dass die Kriminellen eine fortschrittlichere und ausgefeiltere Arbeitsweise entwickeln, um an die Zugangsdaten von Mitarbeitern zu gelangen.
Ferner erwartet die Behörde, dass Cyberkriminelle die Online-Betrügereien im Zusammenhang mit dem Coronavirus intensivieren werden. So könnten sie etwa die schlechte Wirtschaftslage für gezielte Phishing-Angriffe ausnutzen. Oder sie könnten sich das Interesse an Impfstoffen und Behandlungsmethoden zunutze machen, um Personen zum Öffnen gefälschter E-Mails zu bewegen. Derweil werden Hacker vermehrt versuchen, Lösegeld von Gesundheitseinrichtungen und Grundversorgern zu erpressen, und die Angriffe dürften schneller ablaufen als bisher.
Auch bei zurückgehenden Fallzahlen von Corona-Infektionen gibt Interpol keine Entwarnung. Die Cyberkriminellen dürften höchstwahrscheinlich ihre Betrugspläne anpassen, um die Situation nach der Pandemie auszunutzen und möglichst viele potenzielle Opfer zu erreichen.
Bereits im März warnte der Bund vor gefälschten E-Mails. Diese versprachen aktuelle Zahlen zur Verbreitung des Coronavirus, enthielten jedoch Malware, wie Sie hier lesen können.