Cookie-Alternative

Update: Google verschiebt Privacy-Sandbox auf 2025

Uhr
von René Jaun und msc, rja

Mit der neuen Funktion namens Privacy Sandbox lanciert Google einen Nachfolger zu den bald nicht mehr unterstützten Drittanbieter-Cookies. Wegen "anhaltender Probleme" verschiebt der Konzern die Einführung der Privacy Sandbox nun aber bis frühestens 2025.

(Source: Markus Spiske / unsplash.com)
(Source: Markus Spiske / unsplash.com)

Update vom 29. April 2024: Die Privacy Sandbox kommt frühestens Anfang 2025. "Unter der Voraussetzung, dass wir eine Einigung erzielen können, planen wir, mit der Abschaffung der Cookies von Drittanbietern Anfang nächsten Jahres zu beginnen", schreibt Google in einem Blogpost.  

Die britische Competition and Markets Authority (CMA) verlangt von Google vierteljährliche Updates zum Stand der Privacy Sandbox. Im nächsten Bericht soll laut Google zu lesen sein: "Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass die Abstimmung der unterschiedlichen Rückmeldungen aus der Branche, von den Regulierungsbehörden und von den Entwicklern eine ständige Herausforderung darstellt, und wir werden weiterhin eng mit dem gesamten Ökosystem zusammenarbeiten. Es ist auch wichtig, dass die CMA genügend Zeit hat, um alle Beweise zu prüfen, einschliesslich der Ergebnisse von Industrietests, die sie von den Marktteilnehmern bis Ende Juni erbeten hat. In Anbetracht dieser beiden wichtigen Überlegungen werden wir die Abschaffung der Cookies von Drittanbietern nicht in der zweiten Hälfte des 4. Quartals 2024 abschliessen."

Originalmeldung vom 11. September 2023:

Google führt seinen Cookie-Nachfolger ein

Nutzerinnen und Nutzern relevante Werbung anzeigen und gleichzeitig deren Privatsphäre schützen – so lässt sich das Ziel der neuen Funktion Privacy Sandbox beschreiben. Nach einer längeren Entwicklungsphase und mehrfacher Verschiebung des Lancierungstermins hat Google nun mit dem Roll-out der Funktion in seinem Web-Browser Chrome angefangen, wie "Bleeping Computer" berichtet.

Nutzerinnen und Nutzer des Google-Browsers werden mittels Banner über die Aktivierung der Funktion informiert und erhalten die Möglichkeit, die entsprechenden Einstellungen anzupassen.

Mit Privacy Sandbox reagiert Google auf die zunehmende Kritik an den sogenannten Drittanbieter-Cookies. Mit deren Hilfe konnten Unternehmen Personen über eine Vielzahl von Websites hinweg tracken. Mit den Daten erstellten sie Nutzungsprofile, die dann etwa zum Ausspielen interessenbasierter Werbung verwendet werden konnten. Die Praxis ist Datenschützern schon länger ein Dorn im Auge. Laut "Bleeping Computer" sind solche Cookies in Mozillas Firefox-Browser schon seit 2019 und in Apples Safari seit 2020 standardmässig blockiert. Im vierten Quartal 2024 soll es auch in Chrome so weit sein.

Mit Privacy Sandbox soll das Ermitteln der Interessen eines Users durch Chrome auf dessen lokalen Rechner erfolgen. Chrome analysiert dazu den Browserverlauf, wie Bleeping Computer beschreibt. User können die ermittelten Interessen einsehen und löschen, während Werbetreibende die Liste der drei häufigsten Interessen direkt aus dem Browser abrufen können, um dann entsprechende Anzeigen auszuspielen. Eine weitere Funktion ermöglicht es Werbetreibenden, Informationen zur Performance ausgespielter Anzeigen im Browser zu speichern und für andere Websites bereitzuhalten.

Die zu Privacy Sandbox gehörenden Features lassen sich in den Chrome-Einstellungen (im Abschnitt "Datenschutz und Sicherheit") deaktivieren.

Mit der Einführung neuer Datenschutzbestimmungen kommen immer häufiger Alternativen zum Einsatz, die Tracking ohne Cookies ermöglichen. Diese sind aber mit Vorsicht zu geniessen, wie Sie im Fachbeitrag lesen können.

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