DDoS- und Ransomware-Attacken

MSPs geraten ins Visier von Cyberkriminellen

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von Joël Orizet und kfi

In den vergangenen anderthalb Jahren haben sich die Angriffe auf Anbieter von Managed Services fast verdoppelt. Die Anbieter sind mittlerweile häufiger als ihre Kunden das Angriffsziel – vielleicht auch deswegen, weil viele MSPs ihre eigene Cybersicherheit vernachlässigen.

(Source: zephyr_p/AdobeStock.com)
(Source: zephyr_p/AdobeStock.com)

Anbieter von Managed Services (MSPs) sind inzwischen häufiger von Cybervorfällen betroffen als ihre Kunden, wie eine Auftragsstudie zeigt. In den vergangenen 18 Monaten hätten sich Angriffe auf MSPs fast verdoppelt, teilt das kanadische Solarwinds-Spin-off N-able mit. Im Auftrag des Unternehmens befragte Coleman Parkes Research 500 IT-Dienstleister aus Europa und den USA.

Den Ergebnissen zufolge sind 90 Prozent der befragten MSPs in den vergangenen 18 Monaten Opfer von Cyberangriffen geworden. Im Durchschnitt hätten die befragten Unternehmen in dieser Zeit 11 Angriffe erfolgreich abgewehrt. 82 Prozent der befragten MSPs hätten auch von einem Anstieg der Angriffe auf ihre Kunden berichtet.

Die Befragung zeigt laut N-able denn auch den Nachholbedarf der MSP-Branche auf: Die meisten MSPs würden ihren Kunden zwar eine Zwei-Faktor-Authentifizierung anbieten, doch nur 40 Prozent der befragten Anbieter hätten sie auch bei sich intern implementiert.

DDoS- und Ransomware-Angriffe machten den MSPs am meisten zu schaffen. Am häufigsten hätten sie es allerdings mit Phishing-Versuchen zu tun.

Geld-, Reputations- und Vertrauensverlust

Über die Hälfte der befragten MSPs gab an, dass ein Cyberangriff zu finanziellen Verlusten und Geschäftsunterbrechungen geführt habe. 46 Prozent berichteten von Geschäftseinbussen; 45 Prozent von Reputationsverlust und 28 Prozent von einem Vertrauensverlust vonseiten der Kunden.

(Source: State of the Market: The New Threat Landscape / N-able)

Immerhin seien die Budgets der befragte MSPs im Schnitt um 5 Prozent gestiegen. Die zusätzlichen Mittel würden vor allem in Datenschutz, Cloud-Security und den Schutz der Infrastruktur investiert. Um das Geschäft ihrer Kunden zu schützen, würden MSPs am häufigsten auf automatisierte Backups setzen (85 Prozent).

Schweizer MSPs haben übrigens von der Coronapandemie profitiert. Gemäss den Analysten von ISG greifen hiesige KMUs inzwischen häufiger auf Managed Services zu, weil der Trend zum Homeoffice die Sicherheitslage im Cyberraum verschärft hat. Lesen Sie hier mehr dazu.

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