Hacker stehlen 900'000 E-Mails vom grössten russischen Medienunternehmen
Die Hackergruppe Network Battalion hat 900'000 E-Mails von WGTRK gestohlen, dem grössten staatlichen Medienunternehmen Russlands. Die Daten gehen bis ins Jahr 2000 zurück. Grund für den Angriff ist der Angrifsskrieg Russlands auf die Ukraine.

Die pro-ukrainische Hackergruppe Network Battalion 65' hat über 900'000 E-Mails des grössten russischen Medienkonzerns "WGTRK" gestohlen, auch bekannt als "Allrussische staatliche Fernseh- und Radiogesellschaft". Zu WGTRK gehört etwa Rossija Sewodnja, welche die Nachrichtenagentur Sputnik betreibt. Wie "Daily Dot" berichtet, reichen die geklauten Nachrichten vom März 2022 bis ins Jahr 2000 zurück. Die Hackergruppe stellte die E-Mails dem Journalistenkollektiv Distributed Denial of Secrets zur Verfügung.
Als Grund für den Diebstahl nannte die Hackergruppe den Krieg in der Ukraine. Gegenüber "Daily Dot" gab die Gruppe an, weiter mit der russischen Regierung verbundene Unternehmen zu schädigen, bis sich Russland aus der Ukraine zurückziehe.
Über 700 Gigabyte an geklauten Daten
Die gestohlenen Nachrichten umfassen rund 786 Gigabyte an Daten und stammen aus rund 250 E-Mail-Posteingängen, heisst es weiter. Inhalt seien alltägliche Gespräche, aber auch Probleme in Bezug auf internationale Sanktionen gegen Russland waren Gegenstand der Korrespondenzen.
Auf Twitter veröffentlichte die Hackergruppe eine Mitteilung, in der sie ihr Vorgehen zusammenfasst. Demnach habe sie 740 Gigabyte an komprimierten Daten an sich genommen. Weiter heisst es, dass es keine Verhandlungsgrundlage gibt und eine komplette Veröffentlichung des Materials bevorsteht. "Solltet Ihr jemanden suchen, der für diese Situation verantwortlich ist, dann wendet Euch an Wladimir Putin", lautet der Schlusssatz des Statements der Hackergruppe.
Das betroffene Unternehmen WGTRK mit Sitz in Moskau ist eine staatliche Medienholding, zu dem die grössten landesweiten Fernseh- und Radiosender und mehr als 80 regionale Fernseh- und Radiokanäle gehören, wie es weiter heisst. Nach eigenen Angaben erreiche WGTRK 98,5 Prozent der russischen Bevölkerung. Im deutschsprachigen Raum ist es für den Sender "RT DE" und das Nachrichtenportal "Sputnik" bekannt. Beide Nachrichtenportale wurden aufgrund der russischen Propaganda im Rahmen des Kriegs von der EU verboten, wie Sie hier nachlesen können.
Wenn Sie mehr zu Cybercrime und Cybersecurity lesen möchten, melden Sie sich hier für den wöchentlichen Newsletter von Swisscybersecurity.net an. Auf dem Portal gibt es täglich News über aktuelle Bedrohungen und neue Abwehrstrategien.

Cyberkriminelle geben sich als Logistikdienstleister aus

St. Galler Kantonalbank sucht Leiter Cybersecurity & IAM

Fast Schweizerdeutsch - aber eben nur fast

Graubünden ernennt Leiterin der neuen Aufsichtsstelle Datenschutz

Schwachstelle macht aus KI-Agenten gefährliche Plaudertaschen

Die Spring Party bringt die Westschweizer IT-Branche zusammen

Möge der Saft wieder mit dir sein

Durchblick im KI-Dschungel: Mitarbeitende für KI-Nutzung fit machen

Bund und Schweizer Finanzsektor vertiefen ihre Zusammenarbeit für mehr Cybersicherheit
