Microsoft entdeckt neue Angriffe auf Android-Apps
Microsoft macht auf eine neuartige Angriffsmethode namens "Dirty Stream" aufmerksam. Angreifer können auf diese Weise Schadcode in Android-Apps einschleusen und ausführen.

Microsoft hat mit "Dirty Stream" eine neue Methode für Angriffe auf Android-Apps entdeckt. Wie "Zdnet" berichtet, lassen sich mit der entsprechenden Vorgehensweise Dateien im Stammverzeichnis von anderen Android-Apps verändern. Angreifer wären so in der Lage, über das Einschleusen und Ausführen von Code Daten zu stehlen.
Die Schwachstelle basiere auf einer unvorhergesehenen Nutzung von Androids Content-Provider-System, mit dem sich Zugriffe auf Daten, die sich mehrere Apps teilen, verwalten lassen. Laut Microsoft besteht die Möglichkeit, die bestehenden Sicherheitsmassnahmen wie Datenisolierung, URI-Berechtigungen und Prüfung von Dateipfaden mithilfe von Custom-Contents zu umgehen. Über diese könne man ungeprüfte Dateinamen und -pfade für vertrauenswürdig erklären lassen.
Wie "Zdnet" weiter schreibt, lassen sich mit dieser Methode Dateien mit manipuliertem Dateinamen oder -pfad an andere Dateien schicken. Da die anvisierte Datei den Pfad beziehungsweise die Datei für vertrauenswürdig hält, speichert und führt sie die manipulierte Datei aus. Dadurch werde eine legitime Android-Funktion durch die Manipulation des Datenstreams zwischen zwei Apps zu einer Angriffswaffe.
Die Analyse von Microsoft zeigt, dass die fehlerhafte Implementierung des Content-Provider-Systems weit verbreitet ist, so "Zdnet". Schätzungsweise wurden die betroffenen Android-Apps mehr als vier Milliarden Mal heruntergeladen. Google habe seine Richtlinien zur App-Sicherheit nach eigenen Angaben überarbeitet und verweise auf häufige Implementierungsfehler des Content-Provider-Systems.
Der Forschungsbericht zu "Dirty Stream" wurde mittlerweile der Android Developer Community zur Verfügung gestellt.
Übrigens: Dropbox ist Ende April Opfer eines Cyberangriffs geworden. Der Filesharing-Anbieter meldet, dass Angreifer auf Kundendaten der E-Signatur-Lösung Dropbox Sign zugegriffen haben. Mehr dazu lesen Sie hier.
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