Datenpanne

Sensible Daten von Swiss-Piloten für Unbefugte zugänglich

Uhr
von René Jaun und dwi

Die Fluggesellschaft Swiss meldet einen Datenschutzvorfall. Zwei Monate lang waren sensible Daten aus Piloten-Assessments für Unberechtigte zugänglich. Grund dafür war ein interner Fehler.

(Source: Markus Mainka / aviation-stock.de)
(Source: Markus Mainka / aviation-stock.de)

Bei der Swiss ist es zu einer Datenschutzpanne gekommen. Wie die Fluggesellschaft mitteilt, waren sensible Personaldaten aus den Assessments für Piloten rund zwei Monate lang "für eine grössere Gruppe von internen und einen eingeschränkten Kreis von Personen von Partnerfirmen zugänglich".

Unbefugte konnten demnach unter anderem auf Bewerbungsunterlagen, Testergebnisse und Gutachten von Pilotinnen und Piloten zugreifen, die sich in der Vergangenheit bei der Swiss in einem Auswahlverfahren befanden. Dazu gehören zum Teil auch Kandidierende von Drittparteien, in deren Auftrag die Swiss Assessments durchführte.

Rund 70 Zugriffe auf die Daten fanden statt, wie die Swiss weiter mitteilt. Man habe die relevanten Personen, welche auf die Daten zugegriffen haben, kontaktiert und auf die Sensibilität der Daten hingewiesen. "Sie haben sich verpflichtet, die Daten umgehend zu löschen und nicht weiterzugeben, sollten sie sie heruntergeladen haben", schreibt die Airline.

Sharepoint falsch konfiguriert

Swiss begründet den Datenschutzvorfall mit einem internen Fehler, nämlich "in der Berechtigungseinstellung der Datenablage (Sharepoint)". Der Fehler sei einem Mitarbeitenden unterlaufen, war also menschliches Versehen. In der Mitteilung bedauert die Fluggesellschaft die Panne und betont, man habe den Anspruch, mit vertraulichen Daten sehr sorgsam umzugehen und sie mit allen Mitteln zu schützen.

Die Fluggesellschaft schloss die Sicherheitslücke noch am 1. August 2025, als sie – übrigens ebenfalls von einem Mitarbeitenden – über das Problem informiert wurde. Zudem verschob das Unternehmen die Daten "auf eine andere, sichere Plattform". Sie seien verschlüsselt und "mit zusätzlichen Schutzmassnahmen versehen" worden. Schliesslich benachrichtigte die Swiss die betroffenen Mitarbeitenden, die Datenschutzbehörden und die Partnerorganisationen, für die die Airline Assessments vorgenommen hatte.

Die Swiss stellt klar, dass kein Hackerangriff stattgefunden habe. Und sie versichert, dass weitere Personendaten - wie Passagierdaten oder Daten anderer Mitarbeitenden - zu keinem Zeitpunkt gefährdet waren.

 

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