Metacop

Wie Interpol mit dem Metaverse Verbrechen verhindern will

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von Rodolphe Koller und Übersetzung: Maximilian Schenner

Interpol hat sein eigenes Metaverse enthüllt. Die virtuelle Welt ist für Treffen und Schulungen gedacht. Gleichzeitig soll die Polizei mittels immersiver Modi Experimente zur Prävention von Verbrechen machen können.

Interpol will sich das Metaversum nicht entgehen lassen. Auf der 90. Generalversammlung in Neu Delhi enthüllte die Polizeiorganisation eine eigene virtuelle Welt, die für die Strafverfolgungsbehörden entworfen wurde. Die von Interpol geschaffene immersive Welt ermöglicht es den Besuchern, eine Darstellung des Hauptsitzes der Organisation in Lyon zu besichtigen, über einen Avatar mit Beamten zu interagieren und an Schulungen teilzunehmen.

In einer Live-Demonstration führten Interpol-Experten in einem virtuellen Klassenzimmer eine Schulung über die Überprüfung von Reisedokumenten und die Kontrolle von Passagieren durch. Die Teilnehmer wurden anschließend auf einen virtuellen Flughafen "transportiert", wo sie ihre neuen Fähigkeiten in die Praxis umsetzen konnten. "Das Metaversum wird wahrscheinlich jeden Aspekt unseres täglichen Lebens verändern, mit enormen Folgen für die Strafverfolgungsbehörden", sagte Madan Oberoi, Exekutivdirektor der Abteilung Technologie und Innovation bei Interpol. Aber damit die Polizei das Metaversum verstehen kann, müssen wir es selbst erleben".

Interpol kündigte außerdem die Einrichtung einer Expertengruppe für das Metaversum an, die den Bedenken der Strafverfolgungsbehörden Gehör verschaffen soll, damit diese neue virtuelle Welt von Anfang an sicher ist.

Interpol zufolge werden sich mit der Entwicklung des Metaversums und seiner zunehmenden Akzeptanz auch die möglichen Straftaten vervielfachen (Verbrechen gegen Kinder, Datendiebstahl, Geldwäsche, Finanzbetrug, Fälschungen, Ransomware, Phishing, sexuelle Übergriffe und Belästigung usw.). Die Organisation betont, dass zu diesen Verbrechen noch die Herausforderung hinzukomme, dass Handlungen, die in der physischen Welt als kriminell gelten, in der virtuellen Welt nicht kriminell sind.

"Wenn wir diese Risiken von Anfang an erkennen, können wir mit den Interessenvertretern zusammenarbeiten, um den erforderlichen Ordnungsrahmen zu gestalten und künftige kriminelle Märkte abzuschneiden, bevor sie sich vollständig herausgebildet haben", kommentiert Madan Oberoi.

Jürgen Stock, Generalsekretär von Interpol, der ebenfalls mit dem Gerät experimentiert hat, sagte: "Wir mögen eine neue Welt betreten, aber unser Engagement ist unverändert."

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