Russische Hacker veröffentlichen Seco-internes Dokument zu Schweizer Panzerdeal
Russische Hacker haben ein internes Dokument des Seco veröffentlicht. Dieses skizziert auch einen möglichen Ringtausch mit Piranha-Radpanzern zugunsten der Ukraine.

Das russische Hackerkollektiv "Joker DPR" hat ein internes Dokument des Seco veröffentlicht. Wie eine Recherche von Tamedia zeigt, geht es im Dokument um die Sprachregelung für Seco-Mitarbeitenden und Botschaftspersonal in Sachen "Kriegsmaterialexporte mit Ukrainebezug". Das Seco hat gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA die Authentizität des Dokuments bestätigt.
Das Dokument wurde Anfang August auf dem Telegram-Kanal von "Joker DPR" veröffentlicht. Die Hacker behaupten, dass sie das Schweizer Dokument in einer Mail eines Angehörigen des ukrainischen Militärs gefunden hätten. Den Ukrainern wiederum sei das Papier vom US-Geheimdienst zugespielt worden.
Gemäss Seco wurde das Dokument verschiedenen Dienststellen der Bundesverwaltung sowie Botschaften im Ausland zur Verfügung gestellt. Inhaltlich sei die Indiskretion nicht länger problematisch, da es sich um eine Version der Sprachregelung von Anfang 2023 handele und die Informationen daraus seien der Öffentlichkeit inzwischen bereits bekannt gewesen.
Möglicher Ringtausch mit Dänemark
In einem als "vertraulich" markierten Teil des Dokuments geht es um mögliche Pläne für einen «Ringtausch» von Radpanzern aus Schweizer Produktion, um die Ukraine im Krieg gegen Russland weiter zu unterstützen. Demnach könnte Dänemark die Piranha-Schützenpanzer, welche Dänemark von der Schweiz gekauft, aber nicht an die Ukranine weitergeben darf – an einen baltischen Staat liefern. Dieser würde dann eigene Militärfahrzeuge an die Ukraine weitergeben. Dem Seco liege für einen solchen Ringtausch aber kein konkretes Gesuch vor, wie das Seco Keystone-SDA mitteilte.
Ein ähnlicher Ringtausch ist auch für 25 Leopard-2-Kampfpanzer geplant, die nach Deutschland geliefert werden sollen. Dass eine solche indirekte Unterstützung der Ukraine auch für die dänischen Piranhas im Gespräch ist, war bislang ein Geheimnis.
Der Krieg in der Ukraine findet auch auf Cyberebene statt. Im Juni veröffentlichte der Nachrichtdienst des Bundes einen Lagebericht, in Cyberlehren, die man aus dem Krieg gezogen hat, festgehalten werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Wenn Sie mehr zu Cybercrime und Cybersecurity lesen möchten, melden Sie sich hier für den Newsletter von Swisscybersecurity.net an. Auf dem Portal lesen Sie täglich News über aktuelle Bedrohungen und neue Abwehrstrategien.

Schwachstelle macht aus KI-Agenten gefährliche Plaudertaschen

Fast Schweizerdeutsch - aber eben nur fast

Die Spring Party bringt die Westschweizer IT-Branche zusammen

Möge der Saft wieder mit dir sein

Update: Berner Grosser Rat befürwortet Zentralisierung der Datenschutzbehörden

Durchblick im KI-Dschungel: Mitarbeitende für KI-Nutzung fit machen

Cyberkriminelle geben sich als Logistikdienstleister aus

Bund und Schweizer Finanzsektor vertiefen ihre Zusammenarbeit für mehr Cybersicherheit

Graubünden ernennt Leiterin der neuen Aufsichtsstelle Datenschutz
