CEO-Survey von PwC

Schweizer CEOs sehen Cyberrisiken 2024 als Topbedrohung

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von Yannick Züllig und msc

Die CEOs der Welt prognostizieren für 2024 wieder ein Wirtschaftswachstum. Nach wie vor gelten Cyberrisiken als grösste Bedrohung, wie eine Umfrage von PwC zeigt.

(Source: Hunters Race / Unsplash.com)
(Source: Hunters Race / Unsplash.com)

Das Beratungsunternehmen PwC hat das "27th Annual Global CEO Survey" veröffentlicht. Die befragten CEOs zeigen sich optimistisch, was das Wirtschaftswachstum angeht, fürchten jedoch die Bedrohung durch Cyberrisiken, wie aus der Studie hervorgeht. Befragt wurden 4702 CEOs aus 105 Ländern, darunter 79 aus der Schweiz. 

Vermehrte Wachstumserwartung

38 Prozent der CEOs in der Schweiz prognostizieren für 2024 ein Weltwirtschaftswachstum (global: 38 Prozent). Das sind 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings gehen gleichzeitig 52 Prozent der Schweizer Studienteilnehmenden von einem Weltwirtschaftsrückgang aus. Diese Meinungspolarität zeugt von der Mehrschichtigkeit globaler Entwicklungen. Faktoren wie hohe Zinsen, Inflation, der starke Schweizer Franken oder ein gedämpfter Konsum machen sich je nach Branche und Marktgebiet unterschiedlich stark bemerkbar. 

"Trotz geowirtschaftlicher Volatilität herrschen hier stabile Verhältnisse. Mit Blick auf Inflation und Zinsen schliessen wir CEOs eine harte Landung aus, da wir auf die Beständigkeit und Agilität unserer Unternehmen zählen können", sagt Andreas Staubli, CEO von PwC Schweiz.

Cyberrisiken als Topbedrohung

35 Prozent der Studienteilnehmenden in der Schweiz werten Cyberrisiken wie Hackerangriffe, Überwachung oder Desinformation als Hauptbedrohung für ihr Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten (global: 21 Prozent). 

Das sind 12 Prozent mehr als im Vorjahr. Damals stand die Inflation mit 43 Prozent auf dem Risikopodest ganz oben. In der Schweiz haben sich die Auswirkungen der Inflation relativiert und seien nicht länger unabwägbar. Durch zunehmende Technologisierung und Digitalisierung seien stattdessen Gefahren für IT-System- und Datenintegrität erneut in den Mittelpunkt gerückt.

Investition in Transformation

90 Prozent der befragten CEOs in der Schweiz investieren in den kommenden zwölf Monaten in die Automatisierung von Prozessen und Systemen. Auf Platz 2 landen Produkt- und Dienstleistungsinnovationen, gefolgt vom Einsatz neuer Technologien wie Cloud oder KI. 

Neue Technologien und Innovationen sollen helfen, Handarbeit durch kostengünstigere Automatisierung zu ersetzen, effizienter und schneller zu agieren und die Qualität dank Fehlerreduktion zu verbessern. 

Viele Unternehmen setzen ausserdem auf solche Technologien, um für jüngere Generationen attraktiv zu sein und den Fachkräftemangel zu adressieren.  
51 Prozent der befragten CEOs haben über die letzten fünf Jahre neue Technologien ausgerollt, um ihre Fähigkeiten zu verbessern. Ebenso viele haben neue Produkte und Dienstleistungen eingeführt und 33  Prozent haben selbst neue Technologien entwickelt. 

Generative KI: Potenzial erkannt – Vorbehalte bleiben

Die CEOs seien sich einig, dass generative KI neuartige Fertigkeiten einfordert und den Wettbewerb dynamisiert. Ebenso glauben sie an positive Auswirkungen auf Effizienz, Umsatz und Rentabilität. 

Trotzdem haben erst 16 Prozent der CEOs in der Schweiz generative KI in ihrem Unternehmen eingeführt. Und die Bedenken sind nicht zu überhören: 70 Prozent der Studienteilnehmenden sind überzeugt, dass generative KI die Cyberrisiken kurzfristig erhöht, 54 Prozent befürchten die Verbreitung von Fehlinformationen und 44 Prozent rechtliche Sanktionen sowie Reputationsschäden. 

Fachkräftemangel immer noch ein Thema

57  Prozent der CEOs in der Schweiz erachten es als sehr schwierig, Talente im Unternehmen zu halten. 52 Prozent halten eine volle Führungspipeline für besonders anspruchsvoll. 

Diese Aussagen seien auf den omnipräsenten Fachkräftemangel und ein verändertes Werteverständnis zurück. Motivation und Zufriedenheit vor allem jüngerer Mitarbeitender bedingt zunehmend Sinnhaftigkeit. Damit verbunden seien flexible Arbeitsmodelle, Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten, eine vielfältige und integrative Unternehmenskultur sowie ein griffigerer Firmenzweck.

Auch das World Economic Forum zählt Cybercrime und KI zu den grössten Risiken der nächsten Jahre. Welche Bedrohungen das WEF sonst noch sieht, lesen Sie hier.

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