Piratenpartei präsentiert Konzept zur datensparsamen Altersprüfung
Die Piratenpartei hat beim World Wide Web Consortium einen Vorschlag zur Altersverifikation im Internet gemacht. Das Verfahren soll datenschutzfreundlich sein und die Altersprüfung findet dezentral und lokal auf dem Gerät des Users statt.

Die Piratenpartei Schweiz hat beim World Wide Web Consortium (W3C) einen Vorschlag gemacht, wie die Altersverifikation im Internet besonders datensparsam gestaltet werden kann. Im vorgeschlagenen Verfahren verläuft die Verifikation des Alters dezentral und lokal auf dem Gerät des Users. Dabei sei es nicht nötig, persönliche Daten an Webseitenbetreibende zu übermitteln und diese würden von der Altersüberprüfung entlastet, erklärt die Partei. Zudem betont sie, ihr Verfahren funktioniere gänzlich ohne elektronische Identität (E-ID).
Das vorgeschlagene Verfahren setzt auf den Header von Web-Abfragen oder auf App-Protokolle. Darin würden die Anbieter künftig vermerken, ob eine Altersverifikation erforderlich sei. Browser und Apps auf dem Gerät des Users würden diese Angabe überprüfen und mit den von den Usern festgelegten Altersfreigaben abgleichen. Die Lösung lasse sich auch gerätebasiert umsetzen, teilt die Piratenpartei weiter mit. Pascal Foquet, der Vizepräsident der Piratenpartei Bern, sagt, die Lösung sei "sicher und schnell umgesetzt".
Mit dieser Lösung müsse man sich nicht auf jeder Website ausweisen und für Webseitenbetreibende falle nur eine Zeile Code an, die sie einfügen müssen, wie die Piratenpartei betont. Eine Integration beim W3C werde Browserhersteller in die Umsetzung einbinden und den Vorschlag für alle Beteiligten attraktiv und zukunftsweisend machen, teilt die Piratenpartei mit.
Gemäss der Mitteilung arbeitet das W3C an einem Standard, mit dem Website-Betreiber im HTML-Header angeben können, ob auf ihrer Website altersbeschränkte Inhalte enthalten sind. Dies könne über ein Meta-Tag geschehen, welches die Einschränkung angebe. Wenn eine Website über eingeschränkte Inhalte verfüge, können Geräte, die darauf zugreifen, die Seite blockieren oder mit einem Passwort absichern. Dazu müssen keine persönlichen Daten an Websites übermittelt werden, was eine zentrale Behörde erspare und die Kontrolle bei den Usern lasse.
Das Parlament stimmte im Herbst 2022 für ein Jugendschutzgesetz. In dessen Rahmen möchte der Bund unter anderem Plattformen wie Youtube oder Tiktok zu Alterskennzeichnungen und -kontrollen verpflichten. die Piratenpartei gehörte zu den Gegnern des Gesetzes und warnte vor einem drohenden Ausweiszwang. Ihrem Lager gelang es aber nicht, die für ein Referendum notwendigen Unterschriften rechtzeitig zu sammeln.
Im Juni schickte der Bundesrat eine E-ID-Verordnung in die Vernehmlassung. Diese soll das Bundesgesetz über den elektronischen Identitätsnachweis ergänzen, über welches am 28. September 2025 abgestimmt wird. Den Artikel dazu können Sie hier lesen.
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