Digitale Gesellschaft fordert Ende der Abhängigkeit von ausländischen Tech-Giganten
Die Digitale Gesellschaft fordert in einem Positionspapier, digitale Souveränität als strategisches Ziel der Schweizer Digitalpolitik zu verankern. Die Schweiz soll ihre Abhängigkeit von Techkonzernen wie Microsoft und Amazon beenden.
Die Digitale Gesellschaft (Digiges) hat ein Positionspapier veröffentlicht, in dem sie fordert, dass die Schweiz ihre digitale Unabhängigkeit stärkt und zentrale IT-Infrastrukturen selbst kontrolliert. Nur so könne das Land Datenhoheit sichern, auf Krisen reagieren und die Wettbewerbsfähigkeit erhalten, schreibt die Digiges.
Das Hauptanliegen des Vereins: Die digitale Souveränität in der Schweiz als strategisches Ziel in der Digitalpolitik verankern. Öffentliche Verwaltungen sollen souveräne Lösungen für Bürosoftware einsetzen und eine sichere, unabhängige Cloud-Infrastruktur ausserhalb von Microsoft- und Amazon-Systemen aufbauen. Dazu sei eine enge Zusammenarbeit mit europäischen Ländern nötig, die vergleichbare Werte vertreten.

David Sommer, Themenexperte der Digitalen Gesellschaft. (Source: Digiges)
"Die Schweiz ist heute abhängig und wäre ohnmächtig gegen eine Microsoft-Sperrung wie sie beispielsweise dem internationalen Strafgerichtshof passiert ist", lässt sich David Sommer, Mitarbeiter bei der Digiges, in der Mitteilung zum Positionspapier zitieren.
Im Positionspapier selbst nennt die Digiges folgende zentrale Massnahmen als dringend notwendig:
- Einführung souveräner Lösungen für Office-Programme
- Aufbau und Betreuung sicherer, skalierbarer und unabhängiger Hosting-Infrastruktur
- Standardisierung von Cloud-Umgebungen, um Anbieterwechsel zu erleichtern
- Wirtschaftliche Förderung von Technologien, Produkten und Unternehmen für souveräne Lösungen
- Förderung von Fachkräften und deren Vernetzung für entsprechende Schlüsseltechnologien
- Priorisierung von Open-Source-Software in der öffentlichen IT-Beschaffung
Politische Entscheidungsträgerinnen und -träger sollen in die digitale Souveränität investieren, fordert die Digiges. "Die Zeit zum Handeln ist jetzt - bevor sich bestehende Abhängigkeiten weiter verfestigen", heisst es im Positionspapier. Nur eine eigenständig betriebene digitale Infrastruktur sichere langfristig die digitale Selbstbestimmung der Schweiz.
Die Digiges hat übrigens erst Mitte September 2025 eine neue Co-Geschäftsleiterin an Bord geholt. Lesen Sie hier mehr über Rahel Estermann, die sich bereits seit längerem für den Verein engagiert hat.
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