Trügerische Jobangeboten

Cyberkriminelle machen Opfer ungefragt zu Geldwäschern

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von Seraina Huber und cka

Die Zürcher Kantonspolizei warnt vor einer neuen Betrugsmasche, bei der Cyberkriminelle potenzielle Opfer mit einem gutbezahlten Nebenverdienst ködern. Wer darauf hereinfällt, macht sich allerdings unbewusst der Geldwäsche mitschuldig.

(Source: Mohamed_hassan / Pixabay.com)
(Source: Mohamed_hassan / Pixabay.com)

Cyberkriminelle nutzen scheinbar harmlose Jobangebote, um ihre Opfer in die Falle zu locken. Dabei werden Betroffene ungewollt als sogenannte "Money Mules" für Geldwäscherei missbraucht, wie die Kantonspolizei Zürich auf dem Portal "Cybercrimepolice.ch" warnt.

Der Betrug beginnt der Polizei zufolge auf Jobportalen, Social Media oder falschen Unternehmensseiten. Dort würden die Kriminellen gutbezahlte, einfache Jobs anbieten, etwa als Remote-Mitarbeitende oder Produkttester. Die Bewerbung erfolge per Chats oder Onlineformular und erfordere persönliche Angaben, Ausweiskopien und Bankdaten. In einem nächsten Schritt erhalten potenzielle Opfer einen professionell wirkenden Arbeitsvertrag. Um Zahlungen zu überweisen und die Aufträge abzuwickeln, müsse auch ein neues Konto oder Krypto-Wallet eröffnet werden. Laut Polizei unterhalten die Betrüger zudem häufig ein gefälschtes Onlineportal. Dieses zeige Aufgaben, vermeintliche Einnahmen und zahlungspflichtige Premium-Aufträge an.

Der versprochene Lohn werde allerdings nie ausgezahlt und die Betroffenen machen sich durch ihre Teilnahme sogar strafbar. Dies, weil auch das unbeabsichtigte Weiterleiten von kriminellen Zahlungen illegal ist, wie die Polizei erklärt.

Tipps der Kantonspolizei

"Cybercrimepolice.ch" empfiehlt, solche Stellenangebote zu meiden. Man solle zudem niemals sensible Daten an Dritte weitergeben und bei zu guten Angeboten misstrauisch bleiben. Weiter rät sie, seriöse Jobportale zu nutzen und sich von vermeintlichen Arbeitgebern nicht unter Druck setzen zu lassen.

Wer bereits Opfer so eines Betrugs geworden sei, solle sofort die betroffenen Konten sperren lassen, seine Zugangsdaten ändern und sich bei der örtlichen Polizei melden. Es sei ausserdem ratsam, relevante Unterlagen wie E-Mails oder Verträge zu sammeln, um die Ermittlungen zu unterstützen.

 

Das Bundesamt für Cybersicherheit warnte im Dezember auch vor Phishing-Kampagnen, in denen sich Kriminelle als Serafe ausgeben. Lesen Sie hier mehr dazu.

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