So wollen 31 Staaten gemeinsam Ransomware bekämpfen
31 Länder, darunter auch die Schweiz, wollen gemeinsam gegen Ransomware vorgehen. Neben diplomatischen Bemühungen und gemeinsamen Anstrengungen zur Stärkung der Netzresilienz wollen sie auch den Missbrauch von Kryptowährungen verhindern.

Im Kampf gegen Ransomware zeichnet sich eine internationale und koordinierte Reaktion ab. Auf Einladung des nationalen Sicherheitsrates des Weissen Hauses trafen sich Minister und Vertreter aus 31 Ländern der Europäischen Union zu einem zweitägigen virtuellen Gipfel, um die Problematik zu diskutieren. Die Schweiz nahm ebenso teil genauso wie die meisten westlichen Länder und diverse Grossmächte. Nicht dabei waren China und Russland, denen regelmässig vorgeworfen wird, Cyberhackergruppen Unterschlupf zu gewähren.
Missbrauch von Kryptowährungen verhindern
Als Folge des Treffens veröffentlichten die teilnehmenden Staaten eine gemeinsame Erklärung, in welchem sie "die Notwendigkeit dringender Massnahmen, gemeinsamer Prioritäten und ergänzender Anstrengungen zur Verringerung des Risikos von Ransomware" anerkennen.
Zu den aufgeführten Massnahmen gehört der Kampf gegen den Missbrauch von Finanzsystemen zur Wäsche von Lösegeldzahlungen. Konkret sollen die Kapazitäten der nationalen Behörden gestärkt werden, um virtuelle Vermögenswerte zu regulieren, zu überwachen und zu untersuchen. Hintergrund dieser Massnahme ist, dass Ransomware-Gruppen oftmals die Anonymität von Kryptowährungsplattformen ausnutzen und gezielt Zahlungen in Bitcoin verlangen.
Erst kürzlich wurde dieses Thema in der Schweiz ins Parlament eingebracht: Eine Motion schlägt vor, anonyme Kryptowährungstransaktionen zu verbieten, um die Möglichkeiten von Hackern zu beschränken, wie Sie im Krypto-Corner der Netzwoche lesen können.
Widerstandsfähigkeit des Netzes stärken
Weiter verpflichten sich die 31 Regierungen dazu, "gemeinsam und mit dem Privatsektor die Verbesserung der grundlegenden Cyber-Hygiene zu fördern, um die Resilienz von Netzwerken zu stärken und das Risiko von Ransomware zu mindern". Die Regierungen stellen etwa sicher, über angemessene Ressourcen, klare Verwaltungsstrukturen sowie transparente und gut funktionierende Verfahren zur Reaktion auf Zwischenfälle zu verfügen.
Diplomatisches Engagement
Auch diplomatische Bemühungen sehen die Staaten als entscheidend für den internationalen Kampf gegen Ransomware an. "Wir werden die Diplomatie nutzen, indem wir Massnahmen gegen Staaten koordinieren, wenn diese es versäumen, gegen die Aktivitäten von Cyberkriminellen vorzugehen", heisst es in der Erklärung. Ferner wollen die Staaten auch den Austausch von Informationen über Vorfälle zwischen Ransomware-Opfern, Strafverfolgungsbehörden und staatlichen Cyber-Fachstellen fördern.
Ransomware-Angriffe haben in den vergangenen Monaten zugenommen, und auch die Schweiz blieb davon nicht verschont: Im vergangenen Jahr kam es laut Recherchen des "Beobachters" zu 2700 Cyberangriffen auf hiesige Unternehmen. Mehr dazu lesen Sie hier.

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