Analyse von Kaspersky

Cyberschutz - Unternehmen schützen sich vor dem einen, fürchten aber das andere

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von René Jaun und lha

Schweizer Unternehmen sind sich der Konsequenzen eines Cyberangriffs bewusst. Ihre Hauptgründe für Sicherheitsmassnahmen sind Schutz von Geschäftskontinuität, Daten und Kunden.

(Source: Have a nice day / Adobestock.com)
(Source: Have a nice day / Adobestock.com)

Die Hauptgründe für die Implementierung von Cyberschutzmassnahmen in Schweizer Unternehmen haben wenig damit zu tun, was IT-Entscheider im Falle eines Angriffs tatsächlich befürchten. Dies findet Cybersecurity-Anbieter Kaspersky, der sich auf Daten einer im September 2022 durchgeführten Umfrage stützt, an der sich 49 Entscheidungsträger aus der Schweiz beteiligten. Darin unterscheidet Kaspersky zwischen Grossunternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Millionen Euro und mittelständischen Firmen mit einem kleineren Umsatz.

Demnach gibt es drei Hauptgründe, warum hiesige Unternehmen sich gegen Cyberangriffe schützen:

  • Schutz des eigenen Unternehmens: 21,4 Prozent der kleineren und 34,3 Prozent der grossen Unternehmen;

  • Schutz der Kunden: 21,4 Prozent der KMUs und 17,1 Prozent der grossen Unternehmen sowie

  • Schutz der Daten: je 28,6 Prozent der mittelständischen und der grossen Unternehmen.

Herz gegen Verstand

Anderer Art sind derweil die von Unternehmen am meisten befürchteten Auswirkungen eines Cyberangriffs. Laut Kaspersky fürchten sich etwa 64 Prozent der kleinen und 80 Prozent der grossen Unternehmen vor den finanziellen Auswirkungen. 71,4 Prozent der Entscheider in mittelständischen sowie 65,7 Prozent in Grossunternehmen gehen davon aus, dass bei erfolgreichen Angriffen Kundenvertrauen verloren geht. Bezüglich rechtlicher Konsequenzen scheinen sich die Unternehmen uneins: Laut der Mitteilung sorgen sich 35,7 Prozent der kleinen und 74,3 Prozent der grösseren Unternehmen davor. Mehr als die Hälfte - im Falle kleiner Unternehmen sogar annähernd drei Viertel der Befragten - fürchtet dagegen eine Unterbrechung der Produktion.

"Es gibt einen deutlichen Unterschied zwischen den befürchteten Auswirkungen und den eigentlichen Gründen, weshalb Cybersicherheitsmassnahmen ergriffen werden", sagt René Bodmer, seit Oktober 2022 Head of B2B Switzerland and Austria bei Kaspersky. "Entscheider sollten sich lieber auf ihr Bauchgefühl verlassen und genau das schützen, was ihnen auch am meisten Kopfzerbrechen bereitet. Dabei ist es ratsam, einen mehrschichtigen Cybersicherheitsansatz zu wählen, der sowohl technische Lösungen als auch Experten-Services miteinschliesst. Das Thema Mitarbeiterschulung, also Cybersecurity Awareness, sollte hier ein fester Bestandteil sein."

Wie der Channel von Awareness-Trainings profitiert, verrät Bodmer im "IT-Markt"-Podium des. Und welche Trends im Jahr 2023 in puncto finanzielle Cybergefahren und Crimeware anstehen, prognostizierte Kaspersky im November vergangenen Jahres. Dazu gehören etwa Blockchain-basierte Cybergefahren und neue Arten von Ransomware.

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