Social Engineering

Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen vermeintlichen Banktechniker

Uhr
von Sara Meier und cka

Die Bundesanwaltschaft erhebt Anklage gegen einen französisch-israelischen Doppelbürger. Als falscher Banktechniker soll der Beschuldigte 5 Millionen Franken veruntreut haben.

(Source: Sasun Bughdaryan / unsplash.com)
(Source: Sasun Bughdaryan / unsplash.com)

Nach Ermittlungen aufgrund von Social-Engineering-Fällen erhebt die Bundesanwaltschaft Anklage gegen einen französisch-israelischen Doppelbürger. Ihm wird vorgeworfen, bei Betrugsfällen als falscher Banktechniker mitgeholfen zu haben. Bei diesen Fällen veruntreuten Kriminelle 5 Millionen Franken von verschiedenen in der Schweiz ansässigen Unternehmen, wie die Bundesanwaltschaft mitteilt. 

Diese Betrugsfälle fanden zwischen 2016 und 2018 vor allem in der Westschweiz statt. Auf Bitte der Neuenburger Staatsanwaltschaft leitete die Bundesanwaltschaft 2017 eine Strafuntersuchung ein. Die Ermittlerinnen und Ermittler identifizierten laut Mitteilung einen der Täter, den französisch-israelischen Doppelbürger, und reichten einen internationalen Haftbefehl gegen ihn ein. In der USA nahmen Einsatzkräfte den Beschuldigten im Februar 2022 fest. Die USA lieferte ihn daraufhin an die Schweiz aus. 

Zu den Anklagepunkten gehören unbefugte Datenbeschaffung (Art. 143 StGB), unbefugtes Eindringen in ein Datenverarbeitungssystem (Art. 143bis Abs. 1 und 2 StGB) und betrügerischer Missbrauch einer Datenverarbeitungsanlage (Art. 147 Abs. 1 und 2 StGB). Der Beschuldigte soll mehrere in der Schweiz ansässige Unternehmen telefonisch kontaktiert und sich als Mitarbeiter derer Bank ausgegeben haben. Er soll eine Migration des E-Banking-Systems vorgetäuscht und dadurch seine Opfer dazu gebracht haben, ihm über eine Fernsteuerungssoftware Zugriff auf die Computer der Firma zu geben. So sollen weitere Mitglieder der kriminellen Gruppierung Zugriff auf die Konten der Unternehmen bekommen haben. Abgesehen vom Beschuldigten konnten die Ermittlerinnen und Ermittler keine weiteren Mitglieder der Gruppe identifizieren. Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung. 

Derzeit stehlen Betrüger übrigens mit Hilfe einer modifizierten Version der McAfee-App Bankdaten. Dabei handelt es sich um den Trojaner "Vultur". Mehr dazu lesen Sie hier

Wenn Sie mehr zu Cybercrime und Cybersecurity lesen möchten, melden Sie sich hier für den Newsletter von Swisscybersecurity.net an. Auf dem Portal lesen Sie täglich News über aktuelle Bedrohungen und neue Abwehrstrategien.

Webcode
osACZA6M

Dossiers

» Mehr Dossiers

Aktuelle Ausgabe

Direkt in Ihren Briefkasten CHF 60.- » Magazin Abonnieren » Zum shop » Newsletter

Passende Jobs