Szblind wird Opfer einer Cyberattacke
Hacker haben das IT-Netz des Vereins Szblind infiltriert. Dabei gelang es ihnen wahrscheinlich auch, Daten abzugreifen. Der Szblind musste zudem bis auf Weiteres seinen Online-Hilfsmittelshop vom Netz nehmen.

Der Schweizerische Zentralverein für das Blindenwesen (Szblind) ist die nächste hiesige Organisation, die einen Cyberangriff meldet. Der Szblind stellte den Angriff auf sein IT-Netz am 14. April fest, wie er in einer Mitteilung schreibt. Der Verein, der laut Eigenbeschreibung als Dachorganisation der schweizerischen Blindenorganisationen fungiert, räumt ein, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Datenabfluss stattgefunden habe. Dessen Ausmass sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt. Auf Anfrage präzisiert der Szblind, dass potenziell auch Personendaten betroffen seien. Der Verein informiere und sensibilisiere die Stakeholder entsprechend.
Aufgrund des Angriffs musste der Szblind zudem seine Arbeit einschränken, wie der Mitteilung zu entnehmen ist. So ist etwa der Online-Hilfsmittelshop des Vereins seit der Attacke offline.
Man habe "umgehend die erforderlichen Sicherheitsmassnahmen eingeleitet, externe Spezialisten beigezogen und die zuständigen Behörden involviert", schreibt der Verein weiter. Auch diverse Stakeholder, wie Mitgliederorganisationen, Klientinnen und Klienten oder freiwillige Begleitpersonen, kontaktierte der Szblind. Noch laufe die Untersuchung des Vorfalls und der Verein sei daran, "die Daten abzusichern und die beeinträchtigten Systeme wieder hochzufahren".
Diverse Fragen der Redaktion zum Ausmass und zur Dauer der Wiederherstellungsarbeiten lässt der Verein mit Hinweis auf das laufende Verfahren offen. Er stellt aber klar, dass die Mitgliederorganisationen des Szblind über eigene IT-Infrastrukturen verfügen. Der Verein steht mit den Organisationen bezüglich des Cyberangriffs in Kontakt. Meldungen über Angriffe auf eine dieser Organisationen lägen keine vor.
Dem Szblind mit Hauptsitz in St. Gallen gehören über 60 Organisationen aus dem sogenannten Blindenwesen an. Abgesehen vom Hilfsmittelshop hat der Verein, der sich zum Teil aus Spenden finanziert, auch Bildungs- und Freizeitangebote für Menschen mit Taubblindheit und Hörsehbehinderung sowie Kurse für Fachpersonen im Angebot. Er ist auf dem Gebiet der Interessensvertretung tätig und betreibt eine Bibliothek mit Fachliteratur zu Blindheit, Taubblindheit, Seh- und Hörsehbehinderung.
Auch in der Westschweiz schlugen die Cyberkriminellen im April 2025 zu – und zwar gleich mehrfach. So meldete etwa das Walliser Privatradio Rhône FM einen Cyberangriff. Erfolgreich waren die Cybergauner auch beim Verein 3R, der in der Westschweiz 20 Radiologiezentren betreibt.
Die Anzahl in der Schweiz registrierter Cyberangriffe ist laut dem Cybersecurity-Anbieter Check Point im vergangenen 1. Quartal 2025 drastisch angestiegen – nämlich um weit über 100 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.
Wenn Sie mehr zu Cybercrime und Cybersecurity lesen möchten, melden Sie sich hier für den Newsletter von Swisscybersecurity.net an. Auf dem Portal gibt es täglich News über aktuelle Bedrohungen und neue Abwehrstrategien.

"ICTjournal" ernennt neuen Chefredaktor

Also nimmt mehr CYE-Produkte in sein Cybersecurity-Portfolio auf

Cyberkriminelle geben sich als Führungspersonen aus

Wieso zur Therapie gehen, wenn es Videospiele gibt?

Update: Microsoft startet Roll-out der umstrittenen Recall-Funktion

Zero Trust, umfassende Sicherheit und Schutz vor Datenabfluss direkt im Browser

Sci-Fi-Filme irren sich immer im Jahr

Update: Zürcher Kantonsräte setzen auf Gegenvorschlag zur Initiative für digitale Integrität

Jeder vierte HTML-Anhang ist gefährlich
