Apple ignoriert Privatsphäreeinstellungen seiner User
Seit iOS 14.5 können iPhone-User darüber entscheiden, ob Apps ihr Verhalten tracken dürfen. Sicherheitsforscher haben nun entdeckt, dass Apples eigene Apps diese Einstellungen komplett ignorieren und munter weiter tracken.

Mit der Einführung von iOS 14.5 hat Apple iPhone-Nutzenden die Möglichkeit gegeben, Tracking-Anfragen von Apps abzulehnen. Apples eigene Apps ignorieren diese Einstellungen aber, wie "Gizmodo.com" berichtet. Die App-Entwickler und Sicherheitsforscher Tommy Mysk und Talal Haj Bakry des Softwareunternehmens Mysk fanden demnach heraus, dass diese Einstellungen keinen Einfluss auf die Tracking-Aktivitäten von Apps wie dem App Store, Apple Music oder Apple TV haben.
Besonders der App Store scheine Informationen über jede einzelne Handlung in Echtzeit zu sammeln: Was Nutzende antippen, nach welchen Apps sie suchen, welche Werbung sie sehen, wie lange sie eine bestimmte App anschauen und wie sie diese gefunden haben. Die App übermittelt auch Gerätedetails wie ID-Nummern, die Art des verwendeten Telefons, die Bildschirmauflösung, die Tastatursprachen und die Art der Internetverbindung, wie "Gizmodo.com" schreibt. Dabei handle es sich um die Art von Informationen, die üblicherweise für das sogenannte Fingerprinting - also das eindeutige Identifizieren - von Geräten verwendet wird.
Für die Tests verwendeten die Forscher nach eigenen Angaben ein iPhone mit der iOS-Version 14.6. Unter dieser Softwareversion konnten nämlich die Datenflüsse entschlüsselt werden, wie "Gizmodo.com" weiter schreibt. Anschliessend untersuchten die Forscher ein Gerät mit iOS 16. Dabei konnten sie die Verschlüsselung allerdings nicht knacken. Die Art, Grösse und Zeitpunkt der Sendung der Pakete deute aber darauf hin, dass auch unter der neuesten Software-Version Apples eigene Apps sämtliche Privatsphäreinstellungen seiner User ignorieren.
Übrigens: Auch die 100 beliebtesten Schweizer Websites tracken ihre Besucherinnen und Besucher. Gemäss einer Studie von NordVPN nutzen sie dafür im Schnitt 15 Tracker. Mehr dazu lesen Sie hier.
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