Tipps vom NCSC

So entlarvt man betrügerische Webshops

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von Coen Kaat und kfi

Das NCSC erhält vermehrt Meldungen zu verdächtigen Onlineshops. Die bestellten Waren werden nicht oder fehlerhaft geliefert. Damit es gar nicht so weit kommt, gibt das NCSC ein paar Tipps, woran man betrügerische Webshops erkennt.

(Source: Anton Prado PHOTO / Fotolia.com)
(Source: Anton Prado PHOTO / Fotolia.com)

Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) warnt aktuell vor betrügerischen Webshops. In der vergangenen Woche (Kalenderwoche 30) erhielt die Cybersecurity-Anlaufstelle vermehrt Meldungen zu solchen dubiosen Onlineshops. Kunden und Kundinnen gaben an, dass bestellte Waren nicht in der erwarteten Qualität, Menge oder Art geliefert wurden. Damit es gar nicht erst so weit kommt, gibt das NCSC in seiner aktuellen Wochenübersicht ein paar Tipps, woran man betrügerische Webshops erkennt.

Betrügerische Onlineshops erscheinen demnach typischerweise nicht in den Top-Suchresultaten. Damit sie trotzdem schnell gefunden werden, nutzen die Betrüger Google- oder Facebook-Werbung. So erscheint der Webshop nämlich noch vor den Suchresultaten. Erscheint der Webshop nur in der Werbung und nicht auch in den eigentlichen Suchresultaten, ist die Website laut dem NCSC wohl zu neu, was ein Hinweis auf einen Betrug sein könnte.

Kontaktangaben und externe Bewertungen

Wenn man einen Webshop besucht, sollte man sich immer zuerst die Kontaktangaben, das Impressum und die Datenschutzerklärung ansehen. Diese Angaben sollten vollständig sein und nicht nur aus einer "nichtssagenden E-Mail-Adresse oder einer Telefonnummer" bestehen, wie das NCSC schreibt. Zweitens sollte klar ersichtlich sein, ob der Webshop selbst Waren verkauft oder nur eine Plattform für andere Händler ist.

Als Drittes empfiehlt das NCSC, den Webshop selbst zu prüfen. Funktionieren alle Links? Enthält der Onlineshop fehlerhafte Texte? Sind die Preise erstaunlich tief und die Verfügbarkeiten überraschend hoch - auch bei Waren, die anderswo schwierig oder gar nicht zu kriegen sind? Dies könnte alles auf einen Betrug hindeuten.

Schliesslich sollte man auch immer ein Auge auf die Bewertung des Shops werfen. Hier helfen externe Websites, die das Vertrauen ("Trust") einstufen, wie das NCSC schreibt. Man muss dabei jedoch bedenken, dass man gute Bewertungen auch einkaufen kann. Das heisst, wenn ein Shop zugleich sehr viele 5-Sterne- und 1-Stern-Bewertungen hat (ohne Wertungen dazwischen), könnte dies auf einen Betrugsversuch hindeuten. Falls man keine Bewertungen findet, sei der Shop vermutlich noch sehr neu und deswegen ebenfalls eher nicht vertrauenswürdig.

Diese Punkte vor dem Einkauf zu prüfen, lohnt sich gemäss dem NCSC. Denn nicht oder fehlerhaft gelieferter Ware hinterherzujagen, benötige mehr Aufwand.

Checkliste zur Erkennung betrügerischer Webshops

  • Erscheint der Webshop nicht in den Suchresultaten, sondern nur als Werbung?

  • Sind Kontaktangaben, Impressum und Datenschutzerklärung unvollständig oder nichtssagend?

  • Enthält der Webshop fehlerhafte Links oder Texte?

  • Sind die Preise tiefer und die Verfügbarkeiten höher als sie sein sollten?

  • Gibt es Ungereimtheiten bei den externen Bewertungen oder fehlen diese komplett?

Je häufiger Sie auf diese Fragen mit "Ja" antworten können, desto wahrscheinlicher handelt es sich um einen Betrugsversuch. Bleiben Sie sicher!

Betrügerische Webshops sind nicht die einzige Gefahr im Netz. Das NCSC warnt auch vor Phishing-Versuchen. Aktuell versuchen Cyberkriminelle, die Neobank "Wise" zu imitieren und Kontoinformationen zu stehlen. Wie Sie Phishing-Versuche erkennen, erfahren Sie hier.

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