Threema verschlüsselt Chats jetzt mit "Ibex"
Threema lanciert ein neues kryptografisches Kommunikationsprotokoll namens "Ibex". Dieses fügt der Messaging-App eine weitere Sicherheitsebene hinzu. Zudem integriert Threema Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in Gruppenanrufe.
Threema erneuert sein Protokoll-Portfolio. Wie der Schweizer Instant-Messaging-Dienst via Blogpost mitteilt, verschlüsselt in Zukunft das kryptografische Kommunikationsprotokoll "Ibex" die Chats auf der App.
Ibex führt laut Threema eine zusätzliche Ebene der "Perfect Forward Secrecy" (PS) in der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein. Bei dieser Technologie wird für jede Nachricht ein neuer Schlüssel erzeugt. Dabei sei zu keinem Zeitpunkt ein Rückschluss auf frühere Schlüssel möglich, betont Threema. Das Schweizer Unternehmen setzt seit dem Launch im Jahr 2012 auf PFS.
Auch Gruppenanrufe mit Threema sollen in Zukunft Ende-zu-Ende-verschlüsselt sein. Beim Start des Anrufs erhalten alle Teilnehmenden im Hintergrund den zufällig erzeugten "Group Call Key", also den Schlüssel für das Gespräch. Ausserdem handeln die Teilnehmer untereinander paarweise flüchtige Schlüssel aus. Damit werden kurzfristige symmetrische Medien-Schlüssel an alle Teilnehmenden verteilt.
Verlässt ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin den Call, werden neue Medien-Schlüssel verteilt, wie Threema schreibt. Wenn jemand neu in den Anruf einsteigt, werden wiederum neue Schlüssel erzeugt. Damit will Threema verhindern, das Teilnehmende Gesprächsdaten abgreifen können, die vor ihrem Einstieg geteilt wurden.
Die Threema-Version 5.0 für Android-Geräte unterstützt laut Anbieter bereits die neuen Protokolle. Ein entsprechendes Update für iOS soll in den nächsten Tagen folgen.
Übrigens: Die Schweizer Polizei kommuniziert seit Sommer 2022 mittels Threema. Der Schweizer Anbieter bekam den Zuschlag nach einem freihändigen Vergabeverfahren. Früher im Jahr wählte auch die Schweizer Armee Threema als Mittel für die interne Kommunikation.
Wenn Sie mehr zu Cybercrime und Cybersecurity lesen möchten, melden Sie sich hier für den Newsletter von Swisscybersecurity.net an. Auf dem Portal lesen Sie täglich News über aktuelle Bedrohungen und neue Abwehrstrategien.
Einladung zum Webinar: Schwachstellen im IAM erkennen und vorbeugen
Update: Parlament spricht mehr Mittel für das Bundesamt für Cybersicherheit
Gefälschte Abo‑Kündigungen kommen Opfer teuer zu stehen
Manipulierte KI-Anleitungen verleiten MacOS-User zum Download eines Infostealers
KI-Agenten unterstützen auch Cyberkriminelle
So schmückt Katze den Weihnachtsbaum
Betrüger werfen Jobangebote als Köder aus
Apple und Google schlagen Alarm bei Spyware-Angriffen
Was an Grösse fehlt, machen sie durch Niedlichkeit wett