Mails im Namen des NCSC

NCSC warnt vor Drohmails und Real-Time-Phishing

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von Calvin Lampert und jor

Das NCSC meldet einen Anstieg von Drohmails und Phishing-Attacken, die versuchen, die Zwei-Faktor-Authentifizierung auszuhebeln. In vielen Fällen missbrauchen die Kriminellen auch den Namen des NCSC und anderer Behörden.

(Source: katemangostar / Freepik)
(Source: katemangostar / Freepik)

Das Nationale Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) hat ein Rekord-Hoch an Meldungen zu Cybervorfällen für das bisherige Jahr verzeichnet. Unter den 871 Meldungen stachen zwei Trends besonders hervor: Drohmails und Real-Time-Phishing-Attacken.

Die Drohmails machten rund 40 Prozent der Meldungen aus und haben es in sich. In den meisten Fällen handelt es sich um angebliche E-Mails von Behörden, die den Empfänger bezichtigen, eine Straftat im Zusammenhang mit Kinderpornographie begangen zu haben. Besonders tückisch: Viele der Angreifer nutzen nicht bloss Strafverfolgungsbehörden als Absender, sondern senden ihre Drohmails auch im Namen des NCSC. 

Häufig würden die Kriminellen zurzeit auf das sogenannte Real-Time-Phishing setzen. Anders als bei typischen Phishing-Attacken zielt dieses nicht darauf ab, Kreditkartendaten abzufangen, sondern Zugang zu E-Banking-Konten zu erlangen. Dies bewerkstelligen die Betrüger, indem sie nicht nur die Login-Daten mittels einer Phishing-Seite abschöpfen, sondern den Usern auch die Antworten für die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) entlocken.

Den Spamfilter umgehen die Phishing-Mails der Betrüger mittels eines Tricks. Unter der eigentlichen Phishing Mail ist ein zusätzlicher Text eingefügt, der mit der eigentlichen E-Mail in keinem Zusammenhang steht - beispielsweise ein Auszug aus einem Wikipedia-Artikel über die Stadt Köln. Die Angreifer versuchen mit dieser Methode, die Spam-Filter zu umgehen. Durch den eingefügten Text sei die Wahrscheinlichkeit grösser, dass bei der Spam-Bewertung der betrügerische Inhalt weniger ins Gewicht falle, schreibt das NCSC.

Das NCSC empfiehlt, wenn möglich immer eine Zwei-Faktor-Authentifizierung zu verwenden. Banken würden ihre Kundinnen und Kunden niemals per E-Mail auffordern, Passwörter zu ändern oder Kreditkartendaten zu verifizieren. Obacht gilt immer bei Links in E-Mails und SMS. Bei Kontaktaufnahmen, die eine Aktion verlangen oder ansonsten mit Konsequenzen drohen, sollte man skeptisch sein.                                                                             

Im Februar informierte das NCSC schon über Real-Time-Phishing. Wie genau diese Methode funktioniert, erfahren Sie hier.

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