Podcast-Special zu den Wahlen 2023

Simon Stadler über Digitalisierung für Bergregionen und den Fachkräftemangel

Uhr
von René Jaun und jor

Der Urner Nationalrat Simon Stadler analysiert im Podcast die digitale Schweiz. Dass es mit dem EPD nicht vorangeht, beschäftigt ihn, während er sich über den Fortschritt des Bundesamtes für Cybersicherheit freut. Im Interview verrät der Mitte-Politiker auch, wer ihn besonders beeindruckt.

Nationalrat Simon Stadler (Mitte/UR) und Netzwoche-Redaktor René Jaun. (Source: Netzmedien)
Nationalrat Simon Stadler (Mitte/UR) und Netzwoche-Redaktor René Jaun. (Source: Netzmedien)

Wo steht die Schweiz auf ihrem Weg in die Digitalisierung? Was waren die digitalen Fails und Erfolge der vergangenen Legislatur? Welche Baustellen muss die Politik anpacken? Anlässlich der eidgenössischen Wahlen 2023 trifft sich die Redaktion mit Politikern bekannter Parteien und misst ihren digitalpolitischen Puls.

Heute im Podcast: Simon Stadler. Der Mitte-Politiker sitzt seit 2019 für den Kanton Uri im Nationalrat. In puncto Digitalisierung stecke die Schweiz in vielerlei Hinsicht noch in den Kinderschuhen, fasst er den aktuellen Stand zusammen und fügt hinzu: "Es gäbe viel Potenzial für die Verwaltung, die Politik, aber vor allem für die Bevölkerung. Es könnte viel getan werden, das uns Arbeit abnimmt."

Gerade der Bevölkerung in ländlichen Regionen könne die Digitalisierung das Leben vereinfachen, sagt der Politiker, der selbst in einer Bergregion lebt. Ein erster Schritt zu mehr Digitalisierung ist in seinen Augen die in Entstehung befindliche elektronische Identität (E-ID), die er zu den erfolgreichen Projekten der bald endenden Legislaturperiode zählt.

Positives sagt er auch zum Thema Cybersecurity. "Mit dem neuen Bundesamt von Viola Amherd sind wir einen Schritt weiter", sagt er. Es sei wichtig, im Bereich Cybersecurity auf dem neuesten Stand zu bleiben. "Das Problem ist, dass Hacker und die Gefahr immer einen Schritt voraus sind. Wir müssen am Ball bleiben, gute Leute ausbilden und fördern, um den Anschluss nicht zu verlieren."

Zu denken gibt Stadler das beinahe stagnierende elektronische Patientendossier (EPD). Dass es nicht vorangeht, hat aber nicht nur mit Digitalisierung zu tun: "Wir haben auch zu wenig medizinischen Fachkräfte", analysiert er. "Sie sind mit ihrer Arbeit bereits ausgelastet und für sie bedeutet das Erfassen neuer Daten einen zusätzlichen Aufwand, den sie nicht stemmen können." Selber hat Stadler übrigens noch kein EPD. "Das liegt auch daran, dass ich länger nicht mehr zum Arzt musste", sagt er dazu.

Auf den Fachkräftemangel angesprochen, nennt der Politiker eine Reihe möglicher Massnahmen. So gelte es, Hürden im Bildungsbereich abzubauen und die Durchlässigkeit zwischen Berufslehre und Fachhochschule zu fördern. Er plädiert aber auch dafür, den Markt spielen zu lassen: "Der Beruf muss attraktiv sein; Unternehmerinnen und Unternehmer müssen Leute anwerben und sie für den Job begeistern können."

Welchen Handlungsbedarf Stadler im Bereich der künstlichen Intelligenz sieht und was er sich für die kommende Legislaturperiode wünscht, erfahren Sie im ausführlichen Interview. Darin verrät der Nationalrat auch, welcher abtretenden Politiker ihm besonders imponiert. Und Sie hören, wie es im Bundeshaus klingt, wenn der Ständerat zur Abstimmung muss.

 

Und so geht’s weiter

Zu Gast in der letzten Folge des Podcasts ist FDP-Politiker Marcel Dobler, der für den Kanton St. Gallen im Nationalrat sitzt.

Was bisher geschah

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Wie sich die Schweizer Parteien generell zu Digitalthemen äussern, erfahren Sie im Hintergrundartikel.

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