"Swiss CISO Awards": Was einen guten CISO auszeichnet

Wo steht die Award-Trophäe jetzt? Auf dem Fenstersims ­daheim, im Büro neben dem Monitor oder in einer Kartonkiste gut geschützt?

Marcel Zumbühl: Wir haben Grossraumbüros bei der Post mit Clean Desk Policy, deshalb steht der Award bei mir daheim im Buffetschrank.

Wissen Sie eigentlich, wer Sie nominiert hat, und haben Sie sich schon bei dieser Person bedankt?

Ja, das weiss ich und ich habe mich bei einem Abendessen für die Nominierung bedankt.

In der Laudatio während der Preisverleihung wurden die zahlreichen Funktionen hervorgehoben, die Sie ausserhalb Ihrer Tätigkeit als CISO der Schweizerischen Post ausüben. Was treibt Sie an, sich so vielseitig für Cybersecurity einzusetzen?

Cybersecurity ist partizipativ. Diversität und Vernetzung helfen uns, die Herausforderungen von morgen rechtzeitig zu erkennen. Es macht Spass, mit Gleichgesinnten daran zu arbeiten. Darüber hinaus steht bereits die nächste Generation von CISOs und Security-Spezialistinnen und -Spezialisten in den Startlöchern und ich möchte sie mit meiner Arbeit unterstützen.

Was zeichnet einen guten CISO aus?

Ein guter CISO beziehungsweise eine gute CISO ist ein Happy Warrior, der oder die trotz der grossen Herausforderung stets optimistisch bleibt und diesen Optimismus auf das Umfeld übertragen kann. Gute CISOs schmieden performante Teams, sind mutig, kreativ und vorausdenkend. Sie erzeugen Bewegung im Unternehmen, die das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in die digitalen Fähigkeiten und Produkte stärkt. Gute CISOs verbinden die Gebiete Psychologie, Kommunikation und Technologie. Sie sind gute Kommunikatoren und können auf verschiedenen Unternehmensebenen Brücken schlagen und vermitteln. Und gute CISOs sind mit Herzblut bei der Sache. Sie wissen, dass sie sich für ein wichtiges Thema engagieren – eines unter vielen anderen. Eines, das nicht immer gewinnen muss.

Was bedeutet dieser Award für Sie persönlich oder für die ­Information Security im Allgemeinen?

Ich habe mich sehr über den Award gefreut. Der Award ist ein Lob für die tollen Teams von Post, ISSS, SCE, Hacknowledge, Terreactive und Bug Bounty Switzerland, mit denen ich zusammenarbeiten darf.

Als Sie den Preis entgegennahmen, sagten Sie: "Cybersecurity macht wirklich Spass, sonst wären wir ja nicht alle hier." Wo und wie macht Ihnen Cybersecurity Spass?

Wie kein anderes Thema erlaubt es die Cybersecurity, kreativ tätig zu sein und neue Wege zu gehen. Wir denken uns in die Spielfelder der Zukunft ein und überlegen uns, wie wir die Spielregeln zugunsten unserer Kundinnen und Kunden sowie zum Nachteil der Kriminellen beeinflussen können. Und es ist ein Feld, in dem wir unsere Kollegen und Kolleginnen immer wieder lösungsorientiert überraschen können. Cybersecurity kann begeistern und mitreis­sen, und das macht Spass.

Tom Schmidt, Cybersecurity Leader bei EY Schweiz, Marcel Zumbühl, CISO der Schweizerischen Post und der erste "Swiss CISO of the Year", und Samir Aliyev, CEO und Gründer vom Swiss Cyber Institute (v. l.). (Source: Netzmedien)

Die "Swiss CISO Awards" wurden Mitte September vom Swiss Cyber Institute und EY verliehen. Wer alles eine Trophäe mit nach Hause nehmen durfte, lesen Sie hier.

Die komplette Interview-Serie zu den ersten "Swiss CISO Awards" lesen Sie hier: 

• Teil 1: Wie Digitalisierung und Cybersicherheit Hand in Hand gehen, sagt der "CISO for Digitization" André Mäder.
• Teil 2: Was der "Future Leader" am Horizont sieht, sagt der Award-Gewinner Michael Schlüter. 
• Teil 3: Wie man die Security-Kultur eines Unternehmens beeinflusst, sagt der "CISO for Culture" Peter Davida.
• Teil 4: Was die Branche im Bereich Diversity noch tun muss, sagt Organisator Samir Aliyev.
• Teil 5: Was einen guten CISO auszeichnet, sagt der "Swiss CISO of the Year" Marcel Zumbühl.

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