Task Scams

Cyberkriminelle ködern Arbeitsuchende mit Jobangeboten

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von Chiara Binder und jor

Bei sogenannten "Task Scams" versuchen Cyberkriminelle, Arbeitssuchende mit scheinbar harmlosen Jobangeboten in die Falle zu locken. Die Gauner nutzen bei diesem Job-Betrug Gamification-Elemente, um immer wieder neue finanzielle Forderungen zu stellen.

(Source: aFotostock / AdobeStock.com)
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"Task Scams" sind vorgetäuschte Arbeitsmöglichkeiten, bei welchen die Cyberkriminellen Provisionen versprechen. Im Gegenzug sollen die Adressaten an ihren Rechnern einfache Aufgaben erledigen. Inhalt der Aufgaben seien beispielsweise das Liken und Abonnieren von Social-Media-Seiten oder das Schreiben von Produktbewertungen, teilt Trend Micro mit.

Die Kriminellen ahmen demnach den Onlineauftritt bekannter Unternehmen nach und nutzen auch seriöse Kommunikationskanäle. Anfangs versprechen sie nur kleine Provisionen. Mit der Zeit müssten die Opfer jedoch immer höhere Einzahlungen vornehmen, um vermeintlich lukrativere Aufträge zu erhalten. Das geht so lange, bis die Opfer keine neuen Zahlungen mehr tätigen und die eingezahlten Summen sowie den vermeintlichen Arbeitslohn verlieren. Einige hätten bis zu mehrere Hunderttausend Euro verloren, merkt Trend Micro an. 

Der japanische Anbieter von Cybersecurity-Lösungen ermittelte denn auch die wichtigsten Vorgehensweisen der "Task Scammer":

  • Die Kriminellen imitieren existierende Personalvermittlungen und Digitalagenturen.
  • Die Betrugsplattformen sind gamifiziert und arbeiten mit VIP-Stufen mit Belohnungsserien und Anreizsystemen.
  • Die Scammer nutzen SMS, Whatsapp, Telegram und gefälschte Webseiten, um vertrauenswürdig zu wirken.
  • Für Domain-Registrierungen nutzen die Kriminellen berüchtigte Registrar-Dienste mit Hunderten identifizierter Lookalike-Domains.
  • Durch die Nutzung von Kryptowährung sollen Geldflüsse verschleiert und internationale Geldwäsche erleichtert werden.

Die Betrugsmasche sei emotional sehr belastend und erinnere an Spielsucht. Wie Trend Micro mitteilt, gebe es von den Task Scams Verbindungen zu kriminellen Strukturen, welche Zwangsarbeit in Scam-Betrieben sowie Menschenhandel in Südostasien beinhalten würden. 

"Task Scams" gehören zu den "finanziell und psychologisch schädlichsten Bedrohungen durch Cyberkriminalität, mit denen Einzelpersonen heute konfrontiert sind", lässt sich Robert McArdle, Director of Forward Looking Threat Research von Trend Micro, in der Mitteilung zitieren. Er rät Unternehmen, ihre Rekrutierungsprozesse transparent zu gestalten und Jobsuchenden zu zeigen, wie man legitime Kommunikation erkennen kann.

 

Übrigens hat die Kantonspolizei Zürich vor einer Betrugswelle mit KI-Trading-Plattformen gewarnt. Den Artikel dazu können Sie hier lesen.

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